Rheuma leidet an der Diagnose

Funktionsverluste des Bewegungsapparates verbunden mit einer erheblich eingeschränkten Lebensqualität bis hin zur Erwerbsunfähigkeit – dies sind häufig die Folgen von entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen, an denen allein in Deutschland rund 1,6 Mio. Menschen leiden.

Die häufigste Ursache dafür ist auch heute noch eine verspätete Diagnose und damit ein deutlich verzögerter Beginn einer adäquaten Therapie. So beträgt der mittlere Abstand zwischen dem Auftreten von Symptomen und der ersten Vorstellung bei einem Rheumatologen mehr als ein Jahr.

Um das Ziel eines frühest möglichen Therapiebeginns, des so genannten therapeutischen Fensters, und damit die bestmögliche Prognose der Erkrankung zu erreichen, wurde der Rheuma-Check vom DGRh-Rheumazentrum Rhein-Ruhr entwickelt.

Der Rheuma-Check dient der Früherkennung

Der Rheuma-Check basiert auf einem in den USA entwickelten und durch die FDA anerkannten Patientenfragebogen. Es ist das erste für den deutschen Sprachraum validierte Screening-Instrument zur patienten-basierten Früherkennung von entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen.

Dazu gehören die Rheumatoide Arthritis (RA), der Systemische Lupus Erythematodes, die Systemische Sklerodermie (PSS), die Dermato- und Polymyositis (DM/PM), das Sjögren-Syndrom, das Raynaud-Syndrom sowie die Mischkollagenose (mixed connective tissue disease – MCTD).

Bitte beachten Sie auch den Rheuma-Rücken-Check

Speziell zur Früherkennung des Morbus Bechterew wurde der Rheuma-Rücken-Check entwickelt. Er basiert auf der gleichen Methodik wie der Rheuma-Check. Dieser Test ist ebenfalls frei verfügbar. Er steht online unter www.rheuma-ruecken-check.de.

Der Rheuma-Check ist empirisch validiert

Der Rheuma-Check wurde auf der Basis international anerkannter Kriterien zur Klassifikation von entzündlich-rheumatischen Krankheiten entwickelt und bei 1500 deutschsprachigen Patienten und entsprechenden Kontrollpersonen validiert.

Mit Hilfe des Rheuma-Checks kann das Risiko, an einer der genannten entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen zu leiden, mit einer Sensitivität von 77,6% und einer Spezifität von 79,9% ermittelt werden.

Der Rheuma-Check ist auch offline verfügbar

Der Rheuma-Check steht auch als Papierversion zur Verfügung. So kann der Fragebogen bei interessierten Hausärzten, Orthopäden, Dermatologen, Internisten und in anderen Praxen ausgelegt werden.

Der Fragebogen kann vom dem Betroffenen selbst ausgefüllt und anschließend durch die Praxis an das DGRh-Rheumazentrum Rhein-Ruhr per Post oder Fax weitergeleitet werden.

Hier erfolgt die Auswertung. Der Arzt erhält das Ergebnis mit der individuellen Risikoeinschätzung innerhalb von spätestens fünf Arbeitstagen.

Der Rheuma-Check ersetzt nicht den Arzt

Der Rheuma-Check stellt keinen Ersatz für eine ärztliche Untersuchung dar und kann auch keine Diagnose leisten. Der Test unterstützt lediglich die Entscheidung, beim Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung eine rechtzeitige Überweisung an einen Facharzt einzuleiten.

Hierbei hilft der Praxiswegweiser unter www.rheuma-wegweiser.de. Mit Hilfe dieser Datenbank kann ein wohnortnaher Rheumatologe leicht identifiziert werden. Im Idealfall erhält der Betroffene mit dem Hinweis auf das Rheuma-Check-Ergebnis einen zeitnahen Termin beim Rheumatologen.

Der Rheuma-Check wird anonym erhoben

Mit Hilfe eines anerkannten Sicherheitskonzeptes können die in dem Rheuma-Check-Fragebogen eingegebenen Krankheitssymptome nicht mit einer konkreten Person in Verbindung gebracht werden. Diese Routine entspricht den Auflagen des Datenschutzes.